Was ist Digital Escrow? Was IP Escrow? Cloud Escrow und Daten Escrow?
Digital Escrow ist der Oberbegriff und beschreibt die Hinterlegung von Digitalen Wirtschaftsgütern (engl. Digital Assets). Aktuell werden in der Praxis sechs Hinterlegungsgegenstände in Escrow gegeben: Software, Cloud, Key, IP, Daten (Data) und Künstliche Intelligenz (KI/AI und neuronale Netzte). Früher wurde statt Digital Escrow teilweise Technology Escrow verwendet.
Das klassische Software Escrow (heute manchmal auch on-Premise Escrow genannt) beschreibt den ursprünglichen Use Case einer Hinterlegung: es löst den Interessenkonflikt zwischen einem Softwarehersteller (möchte sein Know-how = seinen Software Quellcode schützen, gleichzeitig aber auch seine Software im Markt verkaufen). IP Escrow (engl. Intellectual Property, geistiges Eigentum) wird auch Know-how Escrow genannt. Beispiele für IP Escrow können die Hinterlegung von chemischen Prozessen, Bauplänen inklusive Stücklisten und konkreten Namen von Zulieferern, oder technischen Unterlagen von Maschinen (teilweise zusammen mit der embedded Software) oder Anlagen wie Windkrafträdern sein.
Cloud Escrow ist eine Weiterentwicklung des klassischen Escrow und erlaubt, effektiv Cloud Software (z.B. einen SaaS Service) durch eine Hinterlegung abzusichern. In diesem Zusammenhang – aber auch darüber hinaus, unabhängig von der Cloud – spielt Daten Escrow eine immer wichtigere Rolle, wobei große Mengen an strukturierten oder unstrukturierten Daten von einer Partei hinterlegt werden, die eine andere Partei nur bei Eintritt fest definierter Bedingungen einsehen darf (oderdie Deposix im Namen einer Partei für eine andere analysiert und auswertet).